Noröstlich von Kópasker befindet sich die Halbinsel Melrakkaslétta, was zu deutsch etwa „Ebene der Polarfüchse“ bedeutet. Sie liegt in der Region Norðurland eystra. Die flache Halbinsel gilt als ausgesprochen unwirtschaftliches Schlechtwettergebiet. Sie ist etwa 30 km breit und 40 km lang.
Ganz im Norden steht der Leuchtturm von Hraunhafnartangi. Menschliche Behausungen wird der einsame Reisende am nördlichsten Punkt der isländischen Hauptinsel vergeblich suchen. Nur Treibeis im Winter und Treibholz im Sommer „bevölkern“ diese einsame Küste. Das innere der Halbinsel Melrakkaslétta wird von einer arktischen Tundralandschaft mit Mooren und kleinen Tümpeln geprägt.
Das Fischerdorf Raufarhöfn auf Melrakkaslétta
Außer der Route 85 gibt es keine Fahrstraße durch dieses Gebiet. Im Osten der Halbinsel Melrakkaslétta liegt das Fischerdorf Raufarhöfn. Der Ort galt Anfang des 20. Jahrhunderts als Hochburg des Heringsfangs und der Heringsverarbeitung. Damals sollen oft über tausend Saisonarbeiter in die entlegene Gegend gekommen sein.
Nach dem Ausbleiben der Heringe stellten sich die Fischer auf den Fang von Kabeljau um. Heute leben die 450 Einwohner des Dorfes ganz gut davon. Wegen der Abgeschiedenheit des Ortes und der zumindest im Winter schlechten Versorgungsmöglichkeit der Bewohner wurde vor einigen Jahren ein Flugplatz für Kleinflugzeuge angelegt. Dies konnte zumindest teilweise eine Abwanderung der jungen Leute stoppen.