Die Insel Grímsey
Auf der nur 5,3 km² großen Insel Grímsey wohnen knapp einhundert ständige Einwohner gemeinsam mit ihren 200 Schafen und zehntausenden Seevögeln. Die etwa 40 Kilometer nördlich der isländischen Nordküste liegende Insel wird von steilen Küsten geprägt. An der Ostküste ragen die Felsen bis zu einhundert Meter aus dem Meer. Das kleine Inselchen lässt sich gut erwandern. Besonders die Basaltfelsen der Westküste sind ein lohnenswertes Ziel. In der Brutzeit sollte man sich etwas vor den angriffslustigen Küstenseeschwalben in Acht nehmen, die in großer Wehrhaftigkeit ihren Nistplatz verteidigen, der sich am Erdboden befindet.
Einen Kurzausflug kann man von Akureyri aus unternehmen. Eine Fähre bringt Besucher in fünf Stunden zur Insel. Dann hat man drei Stunden Aufenthalt und kann wieder zurückfahren. Die Aufenthaltszeit reicht auch noch zur Besichtigung der kleinen Holzkirche, die westlich der einzigen zusammenhängenden Siedlung Sandvik liegt und etwa um 1900 erbaut wurde. Sandvik selbst liegt direkt am Hafen und besteht aus fünfzehn Häusern, die sich entlang der Hafenstraße ziehen.
Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs gab es auf der Insel noch keinen Strom und auch frisches Trinkwasser war Mangelware. Mit dem Einzug der Wohlstandsgesellschaft auf Island hat sich auch die Situation auf Grímsey stark verbessert. Die Häuser in Sandvik besitzen nun Strom, auf den Dächern sind Satellitenantennen montiert und Gewächshäuser sichern die Versorgung der Bevölkerung mit frischem Gemüse. Die Zeiten in denen auf Grímsey sogar Skorbut wegen Vitaminmangels auftrat, gehören schon lange der Vergangenheit an. Mittlerweile gibt es auf der Insel sogar ein Hallenbad und auf der drei Kilometer langen Straße befahren die Einwohner ihre Insel mit Autos.